Die Wirkung von Klinosan® auf die Leistung von Muttersauen und Ferkel unter Einfluss von Zearalenon und DONWerner Grossmann Truttikon/Zürich, Hubert Hetzel Pristewitz (Januar 2000) ZusammenfassungIn einem Schweinezuchtbetrieb wurde dem mit Mykotoxinen belasteten Futter 0,5% Klinosan zugegeben und die Leistungen mit den Werten vor der Zugabe verglichen. Der Versuch wurde im ganzen Bestand von 2000 Muttersauen, sowie bei allen Ferkeln durchgeführt. Der Versuch zeigt eine signifikante Verbesserung der Leistungen auf. Die negativen Einflüsse der Mykotoxine wurden durch die Zugabe von Klinosan völlig kompensiert. EinleitungDie Belastung von Futtermittel durch Mykotoxine hat direkte ökonomische Auswirkungen. In verschiedenen Ländern sind Arbeitsgruppen, sowie Beratungsstellen geschaffen worden. Das Ziel ist die Belastung von Futter durch Mykotoxine zu reduzieren, aber auch Möglichkeiten zu suchen, das mit Toxine belastete Futter zu behandeln. Diese Untersuchung soll die Möglichkeit aufzeigen dem belasteten Futter Klinosan beizugeben um die toxische Wirkung der Mykotoxine zu verringern. Im vorliegenden Versuch soll die Wirkung von Klinosan auf die Leistung von Muttersauen, sowie auf die Ferkel untersucht werden. Material und MethodeDer Versuch wurde im Zuchtstall vom Sächsischen Ferkelhof KG, Basselitz durchgeführt. Der Betrieb ist ein reiner Zuchtbetrieb. Die hygienischen Bedingungen sind hoch und der Betrieb ist mit einem Prädikat ausgezeichnet. Der Betriebsleiter, Herr Hubert Hetzel hat seit längerer Zeit typische Symptome beobachtet, die auf eine Vergiftung durch Mykotoxine hindeuten. Das Futter wurde dann ab August 1999 auf DON und Zearalenon durch ein spezialisiertes Labor untersucht. Die Werte in Tab 1 zeigen die Belastungen. Die Leistungsdaten der Tiere waren so schlecht, dass sich Massnahmen aufdrängten. Ab dem 8. Oktober wurde dann dem Futter 5 kg/t Klinosan zugegeben und die Leistungen mit den Daten vor der Zugabe verglichen.
FütterungDie Fütterung erfolgt in der Phase der Befruchtung kontrolliert in Einzelständen. Nach der 5. Trächtigkeitswoche werden die Tiere in kleinen Gruppen, je nach Grösse gehalten und die Fütterung erfolgt ad lib. Nach dem Absetzen werden die Muttersauen bis nach der Befruchtung und der 5. Trächtigkeitswoche in Einzelständen gehalten und kontrolliert gefüttert. ErgebnisseFruchtbarkeitWie aus der Tabelle 5 ersichtlich, sind die Umrauschen ab dem Einsatz von Klinosan stark zurückgegangen, obwohl das Futter weiterhin mit Toxinen belastet war. Tab. 5: Ergebnisse Umrauschen der Erstbesamten:
Der Unterschied der Leistungen von Sauen gegenüber Jungsauen war nicht gross. In beiden Gruppen wurde die Fruchtbarkeit stark verbessert. Ganz klar wurde jedoch beobachtet, dass ältere Tiere, die eine längere Zeitperiode mit dem mit Toxin belasteten Futter versorgt wurden, auch nach dem Einsatz von Klinosan die Fruchtbarkeit nicht mehr zurück erhielten. Nach dem Einsatz von Klinosan änderten die Tiere ihr Aussehen nach einigen Tagen. (Farbe, Vitalität, Fresslust) Es wurde festgestellt, dass sich auch die Milchleistung verbessert hat. Die Leistungsdaten der Ferkel wurden gesamthaft ausgewertet. Der verbesserte allgemeine Gesundheitszustand war eine erste Beobachtung der Mitarbeiter. Ebenfalls die Vitalität und die typische rosa- Farbe der Ferkel. DiskussionKlinosan ist eine Kombination von einem Zeolith-Mineralgemisch, angreichert mit Nukleotiden. Die Kristallgitter der Zeolithe bzw. kristallisierten Erdalkali-Silikaten, bauen sich aus SiO4 und AlO4 Tetraedern auf, die über Sauerstoffbrücken verknüpft sind. Die dabei entstandene räumliche Anordnung sind gitterförmige (Adsorbtions) –Hohlräume, von denen jeder zwei negative Ladungen beinhaltet. Diese Voraussetzungen ermöglichen dem Silikat als Filter oder als selektives Bindemittel zu wirken. Die zum Ausgleich der negativen Ladungen der AlO4 Tetraeder im Aluminiumsilikatgerüst notwendigen Kationen sind im Gitter relativ beweglich und können leicht gegen andere Metallionen ausgetauscht werden, was die Ionentauschereigenschaft bedingt. Die Enden der Toxinketten sind meist positiv geladen und werden durch die zweifache negative Ladungsdifferenz vom Silikat angezogen, festgehalten und mit dem Kot abtransportiert. Die Nukleotiden hingegen gelangen über das Blut in die Leber und unterstützen dort die Bildung von Zellen bei der Zellteilung. Besonders bei Einflüssen von toxischen Verbindungen wie Mykotoxine muss die Leber vermehrt neue Zellen bilden. Die Bildung von neuen Zellen hängt jedoch von der Verfügbarkeit von den Nukleotiden ab. Durch die Zuführung von Nukleotiden wird die Regeneration der Leber und somit die Entgiftungsleistung erhöht. Das Zusammenwirken vom Silikat als Toxinbinder, sowie der Unterstützung der Leber durch Nukleotiden konnte die Belastung durch Mykotoxine und deren negativen Auswirkungen völlig kompensieren. LiteraturLeibetseder J. 1995. Bauer J. 1999. Wyatt R.D. 1995. Kubena, L.F. Harvey, R.B. Huff, W.E. Corrier E.E. 1989. Patterson R. and Young L.G. 1993. Böhm J. und Grajewski J. 1998. Jehle C. und Köppel P. 1999. Timothy D. 1988. |
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